Von diesem Klassiker der Fantasy hat vermutlich jeder mal gehört. Zumindest habe ich mal eine Statistik gelesen, dass der Herr der Ringe in Deutschland von mehr Menschen gelesen wurde als die Bibel. Leider weiß ich nicht mehr, wo ich das herhabe, sonst würde ich das verlinken. Im Grunde hat Tolkien mit diesem Werk die Fantasy neu begründet und eine gesamte eigene Welt mit eigener Mythologie, Geschichte, Sprachen und vielem mehr geschaffen. Viele Hintergründe kann man im Silmarillion nachlesen, wo Tolkiens Sohn die Aufzeichnungen seines Vaters zur Vorgeschichte von Mittelerde zusammengetragen hat.
Im Herrn der Ringe geht es um den Einen Ring, der zerstört werden muss, damit Sauron, der droht, ganz Mittelerde unter seine Herrschaft zu bringen, besiegt werden kann. Der Ring muss dafür in den Schicksalsberg gebracht werden, der in Saurons Reich Mordor liegt. Eine Gemeinschaft von neun Gefährten wird ausgewählt, um diese Aufgabe zu übernehmen. So mal als grobe Zusammenfassung. Eigentlich hängt da noch sehr viel mit dran, aber ich denke mal, dass die meisten die Geschichte eh kennen und wenn es nur über die Filme ist.
Ich selbst bin mit 14 Jahren auf diesen Klassiker gestoßen, über die Filme. Da wollte ich natürlich auch das Buch lesen. Was mich an der ganzen Sache fasziniert, ist was für eine Welt Tolkien geschaffen hat, da steckt einfach so viel Liebe zum Detail drin, so viel Geschichte. Man merkt, dass der Mann Jahrzehnte daran gearbeitet hat. Mit den Hobbits hat er auch ein sehr sympathisches Völkchen geschaffen und was Elben/Elfen , Zwerge und Orks angeht, haben sich sehr viele Autoren von Tolkien inspirieren lassen. Als angehende Linguistin muss ich auch meinen Hut davor ziehen, dass er gleich zwei funktionierende Sprachen (Sindarin & Quenya) geschaffen hat, die man auch lernen und sprechen kann. Das hat man extrem selten, auch so eine dichte Welt. Also was Worldbuilding angeht, ist Tolkien ein großes Vorbild für mich.
Bemängelt wird oft der Schreibstil, der ziemlich zäh ist und seitenlange Landschaftsbeschreibungen aufweist. Gerade am Anfang zieht es sich sehr, das stimmt schon. Aber man kann es schon lesen und ich habe es auch gern gelesen. Ich besitze zwei Ausgaben: zum einen die neuere Übersetzung von Krege (bei der mich sehr stört, dass der Anhang nicht mehr bei ist) und eine originale englische Fassung. Da ich nur Kreges Übersetzung kenne, kann ich nicht sagen, wie viel besser oder schlechter die ältere von Carroux ist, das ist ja auch immer wieder ein Streitthema unter Fans.
Vllt will sich ja jemand zu der Trilogie austauschen^^